Höchster Designparcours

Frankfurter und überregionale Designer_innen aus den Bereichen Mode, Schmuck und Upcycling, etc. werden seit 2011 an jeweils zwei Wochenenden im Jahr eingeladen, leerstehende Laden- und Geschäftsflächen in Frankfurt Höchst zu bespielen. Einigen Kreativen ist es im Nachgang gelungen sich dauerhaft in Höchst zu etablieren; vielleicht, so das Kalkül, findet beim nächsten Höchster Designparcours wieder jemand für seine Filiale oder seine Geschäftsidee hier genau die richtige Fläche.

Der Höchster Designparcours wird von R A D A R in Kooperation mit dem Quartiersmanagement der NH Projekstadt vor Ort organisiert. Durch gezielte Zwischennutzungsformate, kann sowohl die Attraktivität bestimmter Stadtteile für Kreative, wie auch die langfristige Vermittlung von Geschäftsflächen mit einem direkten Effekt für die Quartiersentwicklung erreicht werden. Konkret wird hierdurch wichtige Überzeugungsarbeit gegenüber den Eigentümer_innen geleistet, „unbekannte“ Quartiere mit ihren Potentialen Kreativen und BesucherInnen näher gebracht und neue Nutzungen, auch über das Spektrum der Kreativen hinaus, angebahnt.

SITUATION FRANKFURT – HÖCHST

Der Stadtteil Höchst liegt circa 8,5 km westlich der Frankfurter Innenstadt und ist wie viele andere Kommunen vom Wandel des Kaufverhaltens betroffen, wonach der stationäre Einzelhandel im Vergleich zum Onlinehandel und großen Shopping-Malls immer mehr an Bedeutung verliert. So stehen Geschäftsflächen unterschiedlicher Größe viele Jahre leer und bleiben ungenutzt. Einzelhändler*innen und Filialist*innen können sich die Etablierung eines Geschäftes in diesen oft stigmatisierten Gebieten nicht mehr vorstellen. Höchst bietet dennoch Qualitäten als Wohn- und Geschäftsstandort, die es vor dem Hintergrund der aktuellen Stadtentwicklung zu schützen und auszubauen gilt. Das seit 2011 laufende kommunale Förderprogramm Innenstadt Höchst zielt im Allgemeinen darauf ab die Qualitäten des Standorts zu stärken. Als Impulsgeber vorhandene Potentiale zu erkennen und als Türöffner neue Nutzungen zu zulassen, sind die Zwischennutzungen im Rahmen des Designparcours gleichzeitig wertvolles Mittel der Imagebildung und Wegbereiter für die langfristige Ansiedlung innovativer Geschäftsmodelle.

ERFOLGE

Der Höchster Designparcours fand zum ersten Mal im Dezember 2012 mit 21 Kreativen an drei Standorten statt. Seitdem ist ein Anstieg an Teilnehmer*innen zu beobachten, was steigendes Interesse der Kreativen aus der Region am Standort Höchst und dem Format des Designparcours zum Ausdruck bringt. Ebenfalls konnten von Jahr zu Jahr mehr Leerstände genutzt werden. Dies verdeutlicht eine zunehmende Offenheit der Eigentümer*innen gegenüber der Veranstaltung. Zudem konnten bereits einige Erfolge in der Vermittlung von Immobilien verzeichnet werden, die durch den Designparcours bespielt wurden. Die dauerhaft ansässigen Kreativen in Höchst werden mit in den Parcours eingebunden. So konnten an den letzteren Veranstaltungen Künstler_innen und Kreative, die einst noch auf einer zwischengenutzten Fläche zu finden waren, mit Ihrem eigenen Atelier bzw. Geschäft teilnehmen.